Das Instant Grocery Delivery Business Model kann in wenigen Sätzen beschrieben werden.
Dieses Modell basiert auf dem Vorteil für Bestellende, Lebensmittel und andere im einem Supermarkt verfügbare Waren innerhalb weniger Minuten zu Supermarktpreisen geliefert zu bekommen. Die Bestellung erfolgt dabei über eine Onlineplattform und die Waren werden über Lieferanten instant - also sofort - ausgeliefert. Dieses Businessmodell ist dabei ein dreiseitiges Modell, da der Wert durch die vernetzten Austauschbeziehungen zwischen drei Gruppen hergestellt wird. Das sind zum einen die Bestellenden, der Lebensmitteleinzelhandel und die Lieferanten. Im Prinzip entsteht dieses Geschäftsmodell aus einer Dreiecksbeziehung und damit aus drei verbundenen Frameworks.
Im Folgenden entwickle ich nun dieses digitale Geschäftsmodell step by step mit dem DVC Framework.
Wenn wir von den Bestellerinnen ausgehen, schauen wir zuerst einmal an, was die Kernleistung, also die Core Utility darstellt. Das ist dies einfache Bestellung via App und sofortige Lieferung von Lebensmitteln nach Hause. Die Utility die der Geschäftsmodell Betreiber von der Gruppe benötigt, damit das Modell funktioniert sind Bestellungen und die Zahlung der Bestellungen zzgl. Liefergebühr über die Plattform. Die User sollen sich anmelden, sie sollen bestellen und sie sollen über die Plattform bezahlen. Wenn wir das jetzt alles in ein Bild überführen, dann haben wir also die Performance Gruppe, die Utility und die Viability sowie die Schnittstelle, über die nachher diese Leistung in Anspruch genommen und erbracht werden. Dies ist in diesem Fall ein User Interface. Um genau diesen Teil des Business Models zu visualisieren und zu beschreiben, haben wir also einmal das Framework verwendet.
Wenden wir uns jetzt der anderen Performancegruppe zu und verbinden konzeptionell die beiden Seiten miteinander. Wir brauchen auf der anderen Seite die Lebensmittelhändler. Dabei entsteht die Kernleistung für die Lebensmittelhändler aus der Viability der Bestellenden. Aus den Bestellungen und dem Geld, das wir auf der einen Seite einsammeln wird nun die Utility für die Performancegruppe der Lebensmittelhändler.
Jetzt können wir im nächsten Schritt hingehen und fragen was wollen die Business Modell Betreiber von den Lebensmitteleinzelhändlern, damit das Geschäftsmodell funktioniert? Diese müssen ihre Waren und ihre Produkte in die digitale Plattform einstellen. Und wenn sie einen Auftrag bekommen, dann müssen sie die Auftragsabwicklung durchführen und die Waren so zur Verfügung stellen, dass dann Lieferanten diese abholen und ausliefern können. Hier erkennt man gut, dass nun aus dieser Viability auch wieder die Utility für die Bestellenden aber auch für die Lieferanten wird. Der Modellbetreiber braucht die Einstellung von Waren in die Onlineplattform, sonst haben die Bestellenden keine einfache Auswahl und keine einfache Onlinebestellung. Und aus der Abwicklung der Bestellung wird für die Lieferanten die Utility.
Wenn wir Utility und Viability zusammenfassen, dann schaut unser Framework auf der rechten Seite so aus:
Auch hier habe ich einmal das Framework verwendet, um dieses Modellseite zu visualisieren und zu beschreiben. Im Kern haben wir also das Framework gespiegelt.
Nun können wir die beiden Seiten zusammensetzen:
Wir haben die Performance Gruppe der Bestellenden und der Anbietenden die ich logisch und harmonisch miteinander verbinde. Dadurch entsteht nun ein wesentlicher Wert im Business Model Design, die Onlinebestellung von Supermarkt waren. Das ist einer der Kernaustauschkreisläufe (Transaktion), den ich über das digitalesGeschäftsmodell ermögliche.
Jetzt sehen wir natürlich schon, dass das in dem Fall nicht reicht um die core Utility: „Instant delivery“ zu erfüllen. Um diese zu realisieren, benötigen wir eine dritte Gruppe für die wir eine dritte Plattform benötigen. Und deswegen ist es ein dreiseitiges Modell.
Die dritte Gruppe sind die Lieferanten. Und wenn wir jetzt wieder mit der Utility also den Kernnutzen anfangen, dann ist das der, dass diese Gruppe Geld für Lieferdienstleistungen erhält. Dafür müssen sie die Ware abholen und diese zu den Bestellerinnen fahren, das stellt die Kerbgegenleistung (Viability) dar. Und abhängig von dem individuellem Design der Unternehmen die diese Modelle betreiben, bekommen die Lieferanten manchmal die Ausstattung gestellt oder müssen diese selber stellen (z.B. Auto, E-Bike …). Zusammengenommen haben wir nun das Lieferanten-Modell skizziert.
Nun stellt sich die Frage: „Woher kommt denn diese Utility an dieser Stelle?“
Diese kommt aus dem Lebensmittelhandel-Modell. Und nun setzen wir diese beiden Modellteile (die zwei Frameworks) zusammen. Aus dem Lebensmittelhandel-Modell kommt die Beauftragung und auch den Hinweis und die Route, wo die Ware abgeholt werden muss und wohin diese gebracht werden muss. Dafür bekommen die Fahrer Geld. Die physische Übergabe findet natürlich dann an dem Ort des Lebensmitteleinzelhändler statt.
Und nun bringt der Lieferant die Ware zu den Bestellenden. Nun haben wir als die Verbindung wieder zu der ersten Gruppe. Wenn wir jetzt die dritte Seite hinzunehmen, dann haben wir dieses dreiseitige Modell. Wir haben nun drei Frameworks logisch miteinander verbunden und über diese laufen nun die Transaktionen, die ein Business Model Betreiber erfassen und verwerten kann.
Dieses Modelldesign kann nun ganz verschieden organisatorisch realisiert werden. Unternehmen wie Gorillas oder Flink betreiben den Lebensmitteinzelhandel selbst (ohne dass Käuferinnen die Warenlager und Flächen der Stores selbst betreten können). Und auch die Lieferanten gehören als Mitarbeiterinnen zu dem Unternehmen. Damit ist aus organisatorischer Sicht nur eine Seite „offen“, das ist die der Bestellenden. Die beiden anderen Schnittstellen sind geschlossen, es können nur organisatorisch zugehörige Läden und Lieferanten Leistungen erbringen und erhalten.
Unternehmen wie z.B. Instacart hingegen stellen nur die digitalen Plattformen zur Verfügung und öffnen die Schnittstellen. Jeder kann Lieferant werden und auch jeder Lebensmitteleinzelhandel kann die Waren auf der Plattform offerieren.
An diese Stelle zeigt sich, dass das Business Model Design gleich ist, die organisatorisch Gestaltung aber ganz unterschiedlich.
Das Modell als umfassendes Erklärvideo
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