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Christian Hoffmeister

NFT und das Problem der naheliegenden Lösung


Habt ihr schon einmal vom „Problem der naheliegenden Lösung“ gehört? Wir neigen dazu, neue Anwendungen und Technologien einfach als Variationen oder Verbesserungen bestehender Systeme zu betrachten, anstatt ihr einzigartiges Potenzial zu erkennen.


Während viele Online-Shops Ende des letzten Jahrtausends entstanden, um einen alternativen Verkaufskanal zu etablieren und einen Online-Shop eher als eine ergänzende Option zu bestehenden Verkaufsaktivitäten zu sehen, erkannte Jeff Bezos das wahre Potenzial der Technologie. In einem Brief an die Aktionäre im Jahr 1997 erklärte er, dass Amazon eine "KI-Forschungsgruppe" sei. Er schrieb: "Unsere Vision geht weit über das hinaus, was wir heute tun, um sicherzustellen, dass wir die Kundenbedürfnisse antizipieren und übertreffen werden. Wir sehen Amazon.com nicht als Verkaufsunternehmen, sondern als ein KI-Unternehmen. Die KI-Forschungsgruppe bei Amazon.com hat die Herausforderung angenommen, einige der härtesten Probleme im Computersehen, maschinellen Lernen und in der KI zu lösen."

Im Bereich NFTs, Cryptocoins und Blockchain sehen wir aktuell oft das "Problem der naheliegenden Lösung".

Ein Beispiel ist, dass NFTs als digitale Kunstwerke betrachtet werden, die die Funktion von physischen Kunstwerken replizieren, wie sie auf traditionellen Märkten existieren. Daher wird immer noch oft geglaubt, dass NFTs etwas mit Kunst zu tun haben und das der hauptsächliche Anwendungsfall sei.

Zudem werden Coins auf der Blockchain oft als „Währungen“ angesehen und Bitcoin als Cryptowährung eingeordnet.


Um das Problem zu beseitigen, ist es wichtig, zunächst die Technologie zu verstehen (nicht nur anzuwenden), ohne sofort zu überlegen, was dies mit meinem aktuellen Business zu tun hat.

Zudem sollten möglichst viele neue Use Cases betrachtet werden, und zuerst diese in der Mechanik analysiert werden, nicht in ihrer Wirkung im Sinne von Erfolg oder Misserfolg auf dem Markt. Wir befinden uns in den Phasen des „Pushing Boundaries“ und „Findens neuer Märkte“.

Es ist spannend zu sehen, wie „BAYC“ oder „Pudgy Penguins“ IP-Rights neu denken oder wie Stepn „Move2earn“ neu entwirft oder 9dcc die Anwendung von NFT in der Fashionbranche. Relativ sicher werden diese Modelle noch einiges an Feintuning brauchen und die User müssen erst noch den Wert von diesen Anwendungen „lernen“ – aber es zeigt auch, wohin die Reise geht, es werden fundamental neue Modelle entstehen, so wie durch das Web2.0 auch.


Oft machen viele Business-Modelle aus Sicht bestehender Modelle keinen Sinn und werden deswegen abgelehnt, weil es eben noch keinen Markt dafür gibt. Aber das wahre Potenzial liegt eben genau jenseits der aktuellen Lösungen und Anwendungsfälle.

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